DAS Frühstück war mal fürstlich!
Cornflakes, frischer Obstsalat (inklusive Honigmelone)
dreierlei selbstgebackenes Brot mit reichlichen Auflagen,
Rührei, Kaffee, Tee, ("oder möchten sie lieber
warmen Kakao?"). Wie uns empfohlen worden war,
hielten wir in Bestenrade Ausschau nach der Titanic. Die
hat da jemand in seinem Garten in imposanter Größe ganz
aus Brennholzscheiten nachgebaut. Sehr beieindruckend.
Unsere Karte hatte uns gewarnt, nun seien die Feldwege
knapp und wir müssten auf Straßen weitergehen, aber
offenbar gilt alles was irgendwo hinführt als Straße,
Pflaster oder eine Asphaltdecke sind nicht erforderlich.
Am Stückchen "richtige" Landstraße zwischen Bülow
und Rehna hatten wir Glück und fanden mal wieder einen
Radweg. In Rehna kauften wir noch ein paar neue Vorräte,
dann verließen wir den Ort Richtung Neu Vitensee. Von
hier an wurde unser WEg wieder recht einsam und auch hügeliger.
Neu Vitensee besteht aus etwa drei Höfen, die auf einen
Kilometer verteilt an der Straße liegen, an der letzten
Einfahrt machten wir Pause und betrachteten die Wegwarten
am Wegrand (wo auch sonst).
Bald danach kamen wir in einen feucht-kühlen Wald, wo es
wieder Aaronstäbe gab. Als wir zwischen zwei Waldstücken
Aussicht auf ein Feld hatten, entdeckten wir dort zwei
Kraniche einträchtig grasend (oder was die so zu tun
pflegen). Der Weg war meist zwischen hohen, dichten
Hecken eingefasst; in dieser schattigen Feuchtigkeit
krochen viele Schnecken umher und wir probierten, ob es
tatsächlich gegen Warzen hülfe, eine Schnecke darüberkriechen
zu lassen. Die Schnecke ekelte sich aber offenbar noch
mehr als Britta und bewegte sich kein Stück, sondern
versuchte vielmehr, ihren Fuß so klein wie möglich zu
machen und schaukelte dabei albern hin und her.
Kurz hinter Jeese, wo uns ein furchtbarer, riesiger Köter
wütig verbellt hatte, bogen wir auf einen richtig
schlammigen Weg ein, der uns über die Autobahnbaustelle
führte und dann noch schlechter wurde. Irgendwann fanden
wir dann aber doch noch eine grasige Einmündung, um uns
zur Pause auszustrecken.
Erst an der Brücke über die Stepenitz, kurz vor Questin
wurde der Weg wieder besser. Wir ließen Questin links
liegen und gingen geradeaus in den Wald. Als der Wald
durchquert war lag auch unser Ziel Grevesmühlen vor uns.
Dort verhalf uns eine wilde Telefoniererei nur mit knapper
Not noch zu einem Zimmer - allerdings nur noch im zweiten
Hotel am Platze.
Wir waren den ganzen Tag auf schlammig-lehmigen Wegen
gelaufen und sahen auch so aus. Günstigerweise war der
Hotelier gierig genug, seinen Kommentar nur in einem
schiefen Blick auszudrücken. So konnten wir uns in
unserem Zimmer etwas säubern, um dann noch eine sehr
schmackhafte Eisdiele und ein schmackhaftes
italienisches Restaurant zu finden. |