Wieder einmal wussten wir
morgens nicht, wo wir abends bleiben sollten, aber erst
mal gingen wir los. Auf einem ausgeschilderten Wanderweg
von Salem aus vorbei an der Schwarzen Kuhle, dem Plötscher
See, an steilen Hügeln entlang und wieder einmal durch
malerischen Buchenwald zum Garrensee, dem größten der
drei Seen, die alle durch einen Bach verbunden sind;
allerdings ist die ganze Talsohle sumpfig, so dass die
Ufer der Seen oder auch die Entscheidung, was noch Bach
oder Land oder See ist nicht immer ganz eindeutig ist.
Unterwegs trafen wir ein paar zutrauliche Krötchen und
fast zutrauliche Waldmäuse.
Am Südende des Garrensees machten wir Pause (und das
Foto).Am Nordende bogen wir (auf gut Glück, ob der
ungenauen Karte) nach links in den Wald ab und erreichten
auch ganz richtig den Ort Mustin, wo wir ein paar Äpfel
klauten und eine Telefonpause (wo könnten wir heute
wohnen?) machten.
Mit einigem Schrecken sahen wir uns gezwungen, auf der
Bundesstraße weiterzugehen, doch wir hatten Glück: vom
Ortsausgang an gab es einen prächtigen Radweg. Ebenfalls
am Ortsausgang gab es im Straßengraben(!) Aaronstäbe.
Pünktlich zu Mittag erblickten wir vor uns auf einem
Parkplatz an der BUndesstraße einen Imbisswagen mit
Tischen, Bänken, Dixihäuschen und was so dazugehört.
Wir konnten also Suppe bzw. Bratwurst zum Mittag haben.
Gleich nach unserer Mittagspause fanden wir auf dem
Radweg einen kleinen Molch, den wir in einen Pfuhl etwas
abseits von der Straße retteten :-)
Dann entdeckte Britta an der Abzweigung Richtung Carlow (der
wir sowieso folgen wollten) ein Schild: Ferienwohnung im
alten Bauernhaus, .... Da riefen wir an und hatten Glück
und uns ein Quatier gesichert. Diese Nebenstraße, der
wir nun folgten, hatte natürlich keinen Radweg mehr, war
aber auch nicht viel breiter als ein befestigter Feldweg.
Wir kamen durch Dechow, ein besonders seltsames LPG-Dorf,
es gab einen großen Wohnblock, mindestens fünfgeschossig,
in dem bestimmt 90% aller Einwohner des Ortes wohnen. Der
nächste Ort, Röggelin, war dagegen wesentlich hübscher,
vom entsprechenden See war aber leider nicht viel zu
sehen, weil das Ufer überall dicht mit Schilf und Gebüsch
bewachsen war. An einem Schild, das solches empfahl,
bogen wir auf die Straße ab, die auf dem Foto zu sehen
ist, und sich so wie auf dem Foto zwei bis drei Kilometer
durch dichten Wald zog.
An einem Kuhstall bogen wir nochmal ab und waren gleich
darauf in Schaddingsdorf. Fast alle Häuser sind mit Reet
gedeckt, im letzten Haus auf der rechten Seite hatten wir
dann unsere herrlichste Unterkunft auf unserer ganzen
Wanderung: Wohnküche zu ebener Erde, oben Bad und
Schlafzimmer, alles schniegelneu renoviert, wobei die
ursprünglichen Fachwerkbalken überall hervorschauten...
Auf Empfehlung unserer Vermieter kletterten wir abends
auf einen Hügel hinter dem Ort, von wo aus wir in der
Ferne die Türme von Lübeck sehen konnten. |