Wir gingen durch den Ort
direkt zum See hinunter, um auf dem ausgewiesenen Natur-Rundwanderweg
und dann auf dem ehemaligen Kolonnenweg erst so spät wie
möglich auf die Hauptstraße zu geraten. Der Natur-Wanderweg
ist sehr schön, und sogar jetzt im August konnten wir
von einem Beobachtungsturm aus noch viele Wasservögel
sehen. Nur ist er leider als Rundweg angelegt und der auf
der Karte noch verzeichnete Kolonnenweg ist nicht mehr,
statt dessen ist im Bereich der ehemaligen Grenze
strengstes Naturschutzgebiet: Betreten verboten, und auch
nicht möglich, weil alles ein einziger Sumpfwald ist.
Also kamen wir wieder etwa zwei Kilometer eher an die
wenig einladende Landstraße.
So bald wie möglich bogen wir wieder nach rechts (dem
Seeufer zu) ab, in den "Tiergarten", einen
Buchenwald mit einer wahren Kirchenatmosphäre. Solange
man geradeaus blickte, sah man kaum Äste, nur ebenmäßigste,
gerade, siberweiße Stämme, die meisten auch schon von
beachtlichem Durchmesser. Durch ein hübsches kleines
Bachtal gelangten wir wieder auf einen befahreneren Weg
und dann auf den ersten Campingplatz, dem sich sogleich
der zweite anschloss. Der See sah hier mit vielen Inseln
schon weitaus Interessanter aus.
Vom Ort Groß Zecher aus mussten wir wieder auf die hier
sehr zugige Hauptstraße einbiegen. Sobald wir am Seeufer
einen Pfad ausmachen konnten bogen wir sofort ab, um dort
entlang zu gehen. Hier fand ich überall kleinere und größere
Teppiche der Schattenblume; später kamen wir noch an
richtig GROSSEN Buchen mit jeweils drei bis fünf Stämmen
vorbei, die jede etwa einen Umfang wie eine Garage hatten.
Fast über jemandes Hinterhof kamen wir nach Seedorf, wo
wir noch eine kurze Pause auf einer Bank mitten im Ort (und
natürlich wieder mit Aussicht) machten. Vorbei am
Schloss, in dem offenbar noch jemand wohnt, gingen wir über
das (?) Seedorfer Werder, wieder durch hohen Buchenwald.
Hier begegneten wir den meisten anderen Spaziergängern
auf unserer ganzen Tour. Und machten unsere richtige
Mittagspause.
Als wir die Straße überquert hatten, empahl uns unsere
Karte, auf der anderen Seeseite weiterzugehen, allerdings
war jenes Ufer auch von Campingplätzen nur so gesäumt,
daher blieben wir lieber auf dieser Seite. Bald kamen wir
in einen regelrechten Urwald, der so dicht war, dass wir
sogar von mehreren heftigen Regenschauern verschont
blieben.
In diesem Wald, wo wir immer wieder Ausblicke auf den See
hatten, folgten wir dem Weg; als er an einem Zaun scharf
nach links abbog waren wir schon in Salem.
Die einzige Unterkunft die wir hatten finden können, war
das Hotel Seehof, wo wir ein herrliches Zanderfilet zum
Abendessen hatten. |